31. Mai ist Weltnichtrauchertag - Umweltschutz im Fokus
«Weit mehr als die Hälfte aller gerauchten Zigaretten landet achtlos am Boden. Dabei enthalten die Stummel viele giftige Stoffe, die durch Regen und Schnee ausgewaschen werden. Die Stummel verunreinigen so das Grundwasser und schaden Menschen, Pflanzen und Tieren. Nach etwa zehn bis 15 Jahren zerfallen die Stummel schliesslich zu Mikroplastik», erklärt Martin Birnbaumer-Onder von der Suchtprävention Liechtenstein. Tabakprodukte sind also nicht nur schädlich für Raucherinnen und Raucher, sondern auch für die Umwelt.
Zum Weltnichtrauchertag führt die Suchtprävention Liechtenstein die Aktion «stop2drop» weiter. Letztes Jahr haben bei stop2drop Liechtensteiner Schülerinnen und Schüler in kurzer Zeit unglaubliche 52 000 Stummel gesammelt und dann richtig entsorgt.
«Mit stop2drop wollen wir die Menschen zum Nachdenken anregen und für ein rauchfreies Leben begeistern», sagt Martin Birnbaumer-Onder.
Dazu war dieses Jahr am Postplatz in Schaan ein Plakatständer aufgestellt. Hier konnte jeder und jede einen kleinen Beitrag zum Umweltschutz leisten: «Einfach achtlos weggeworfene Zigarettenstummel aufheben, in eine PET-Flasche stecken und diese gut sichtbar an den Plakatständer hängen!»
Und der Aufruf zur Aktion hat gewirkt: Am Ende der kleinen Aktion hängen 1 000 gesammelte Zigarettenstummeln in PET-Flaschen am Plakatständer.
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Facts: Tabakprodukte schaden der Umwelt mehr als man meint ...
Die AT-Tabak Schweiz hat Infos zum Weltnichtrauchertag kompakt aufbereitet: der Welttag ohne Tabak («World No Tobacco Day WNTD») ist eine Kampagne der Weltgesundheitsorganisation WHO. Er findet jeweils am 31. Mai statt und macht auf die sozialen, wirtschaftlichen und gesundheitlichen Folgen des Tabakkonsums aufmerksam.
Der diesjährige «WHO-Welttag ohne Tabak» befasst sich mit den ökologischen Schäden, die durch den Tabakanbau, die Tabakproduktion und die Entsorgung der teils giftigen Industrieabfälle entstehen.
Tabakproduktion in Mitteleuropa: Der Anbau und die Kultivierung des Tabaks sind ressourcenaufwändig und unökologisch. Die Tabakpflanze ist nicht geeignet für die hiesigen klimatischen Verhältnisse. Die Qualität des hiesigen Tabaks ist folglich eher schlecht. Sein Anbau erfordert den Einsatz starker Agrochemikalien, die Böden, Gewässer und die menschliche Gesundheit schädigen.
Herstellung und Vertrieb: Nicht nur der Anbau von Tabak, auch dessen Verarbeitung und die Herstellung von Zigaretten und weiteren Tabakprodukten sind energieintensiv und belasten die Umwelt. Bei der Herstellung einer einzigen Zigarette wird in ihrem Produktionszyklus 14g CO2 freigesetzt.
Littering: Die Tabakindustrie ist hauptverantwortlich für ein enormes Littering-Problem: 80% aller Stummel werden achtlos weggeworfen. Allein in der Schweiz werden jährlich 6 Milliarden Stummel so entsorgt. Das Problem: Zigarettenstummel, bzw. die Filter, bestehen zum grössten Teil aus dem schwer abbaubaren Kunststoff Zelluloseacetat und enthalten eine Reihe giftiger Substanzen (Arsen, Nikotin, Schwermetalle). Auch Tabak- oder Nikotinerhitzer mit Lithium-Batterien werden unsachgemäss entsorgt: Nur einmal verwendet, werden sie mit ihrem Kunststoffgehäuse und den Batterien aus Lithium, Kobalt und Nickel weggeworfen.
Greenwashing der Tabakindustrie: Mit Greenwashing-Kampagnen werden den Konsumierenden angeblich gesündere Produkte sowie eine hohe Unternehmensverantwortung im Bereich Umwelt vorgegaukelt. Jedoch ist das Rauchen einer „grünen“ oder „Öko“-Zigarette mit genau demselben Risiko für Krankheit und Tod behaftet wie das Rauchen einer x-beliebigen anderen Zigarette. Die Industrie versucht, ihre Produkte mit Greenwashing-Kampagnen und Aktivitäten der Corporate Social Responsibility zu normalisieren.
Tabakentwöhnung - Unterstützung beim Rauchstopp
Das Landesspital Liechtenstein, das Kantonsspital in Chur und das Krankenhaus Maria Ebene in Frastanz bieten Hilfe beim Rauchstopp an. Hier werden meist kostenlose Erstberatungen angeboten und individuell zugeschnittene Möglichkeiten besprochen, um wieder ein rauchfreies Leben zu geniessen.
Rauchstopp Linie: Die Beraterinnen und Berater der Rauchstopplinie (Telefon: 0848 000 181) gehen auf persönlichen Bedürfnisse ein und nehmen sich Zeit für die AnruferInnen, sei es für kurze Informationen, sei es für intensivere Gespräche. Das Angebot ist für Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner kostenlos.
Grosse Sammelaktion 2023
Nächstes Jahr gibt es wieder eine landesweite Sammelaktion gemeinsam mit der Schweiz: