Suchtprävention Liechtenstein
Die Suchtprävention Liechtenstein arbeitet im Auftrag der Liechtensteinischen Regierung und deren Kommission für Suchtfragen (KOSU).
Grundlage für die Arbeit der Suchtprävention Liechtenstein bildet die Tatsache, dass Sucht eine Krankheit mit schweren Folgen ist, die sich aber durch Präventionsmassnahmen oft erfolgreich verhindern lässt.
Als Leitbild für die Arbeit dienen die Suchtpolitischen Grundsätze, welche im Jahr 2020 in überarbeiteter Form veröffentlicht wurden.
Suchtprävention wirkt ...

Unsere Massnahmen haben zum Ziel,
- zu verhindern, dass Suchtprobleme entstehen (Prävention) und
- bestehende Suchtprobleme zu mindern und zu überwinden (Problemminderung).
Zielgruppen der Prävention sind einerseits
- Personengruppen, die keine besonderen Risikogruppen darstellen und/oder bei denen das Suchtproblem noch nicht aufgetreten ist (Primärprävention). Andererseits
- Risikogruppen und/oder Personen, bei denen ein Suchtproblem existiert aber noch nicht voll ausgeprägt/pathologisch ist (Sekundärprävention).
Zielgruppen der Problemminderung sind
- suchterkrankte Personen,
- Personen aus dem direkten Umfeld von suchterkrankten Personen,
- die Gesellschaft, soweit sie von Suchtproblemen und deren Folgen betroffen ist.
Suchtprävention "rechnet" sich
Untersuchungen aus der Schweiz zeigen: Investitionen in die Prävention bringen gesamtgesellschaftlich einen Gewinn und Nutzen: Jeder Franken, der in die Tabakprävention investiert wird, ergibt einen Nettonutzen von 41 Franken. Jeder Franken, der in die Prävention von gesundheitsschädigendem Alkoholkonsum investiert wird, führt zu einem Nettonutzen von 23 Franken (Quelle: BAG, Seite 11).

Bewährt und evaluiert
Die Massnahmen von Suchtprävention Liechtenstein basieren auf Fachlichkeit, Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit und legen einen besonderen Schwerpunkt auf die Stärkung der Eigenverantwortlichkeit der Menschen.
Bei der Arbeit von Suchtprävention Liechtenstein stehen insbesondere Kinder und Jugendliche im Fokus. Die Suchtprävention Liechtenstein setzt sich dafür ein, dass Kindern und Jugendlichen die nötigen Rahmenbedingungen und Ressourcen für eine förderliche Entwicklung zuteilwerden und sie frei von negativen Einflüssen von Suchtmitteln und suchtproblematischen Verhaltensweisen aufwachsen können.
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Rückblick: über 23 Jahre Suchtprävention in Liechtenstein
Suchtpräventionskampagnen "DU sescht wia!" und "Mut zur Erziehung"
Die Suchtpräventionskampagne "Du sescht wia!" wurde von der Kommission für Suchtfragen im Auftrage der Liecht. Regierung von Mitte 2006 bis Ende 2009 durchgeführt. Sie hatte die Alkohol- und Tabakprävention als zentrale Inhalte. Das Hauptaugenmerk beruhte darauf, die Selbst- und Erziehungsverantwortung zu stärken. Diese Präventionskampagne knüpfte damit an die Kampagne "Mut zur Erziehung" an, welche im Jahre 1998 durchgeführt worden war.
Mit gezielter Öffentlichkeitsarbeit wurde die Bevölkerung für die Alkohol- und Tabakproblematik sensibilisiert. Parallel dazu wurden die ersten Projekte und Tagungen durchgeführt. In den darauf folgenden Jahren wurde der Schwerpunkt auf die Durchführung von Projekten gelegt.
Die Hauptzielsetzungen im Bereich Alkohol und Tabak basierten auf den Datenerhebungen, der zwischen August und November 2005 durchgeführten Befragung von Jugendlichen aus Liechtenstein. Nebst dem hohen Konsum von Alkohol und Tabak waren auch die Ergebnisse zum Beruhigungsmittelkonsum auffällig, weshalb auch Präventionsprojekte in diesem Bereich durchgeführt wurden.
Während der gesamten Laufzeit der Kampagne wurde Wert auf den Einbezug der Rezipienten (diejenige Person, die sich informieren will oder informiert werden soll) der Kampagne gelegt. Bewusst wurde deshalb eine Du-Botschaft gewählt. Es wurde zwar wertvolle Präventionsarbeit von Fachleuten geleistet; die grösste Wirkung zeigte jedoch die Präventionsbemühung jedes Einzelnen. Diese kann aus der Vorbildwirkung ebenso bestehen, wie in der Motivierung zum Ausstieg, im Zuhören etc. Sucht passiert im Alltag, Prävention auch. Die Kampagne wollte alle dazu auffordern, einen Präventionsbeitrag zu leisten; denn Prävention wirkt!
Dass dies gelungen ist, zeigt der Abschlussbericht (Download) zur Suchtpräventionskampagne "DU sescht wia!" auf.
Gut vernetzt
Suchtprävention Liechtenstein anerkennt die Bedeutung von Interdisziplinarität und Kooperation im Themenfeld Sucht und arbeitet deshalb eng mit verschiedenen Institutionen und Fachpersonen aus dem In- und Ausland zusammen.
Kontaktpersonen:
Suchtbeauftragter
Martin Birnbaumer-Onder
Tel +423 236 72 68
Programmkoordination
CREaKTIV Hansjörg Frick
Tel +423 799 40 81
Download:
Die Suchtpolitischen Grundsätze sollen als Leitbild der zukünftigen Suchtpolitik Liechtensteins dienen.
Sie geben einen Rahmen und eine Orientierung für die Ausrichtung und Abstimmung der einzelnen suchtpolitischen Massnahmen vor.