Wissenschaft & Forschung
Die Suchtprävention Liechtenstein führt wissenschaftliche Studien und Befragungen durch um evidenzbasierte Suchtprävention betreiben zu können.
Die Untersuchungen ermöglichen es die Angebote der Suchtprävention noch zielgerichteter zu gestalten und eventuelle liechtensteinischen Besonderheiten zu berücksichtigen.
Liechtenstein nimmt im Frühjahr 2024 wieder an der europaweit durchgeführten Schülerstudie zu Alkohol und anderen Drogen teil.
Die Teilnahme der Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 2008 ist freiwillig und erfolgt komplett anonym, d. h., es werden keine persönlichen Daten (z. B. Name, Adresse, IP-Adresse) gesammelt. Weder Einzelpersonen noch Schulstandorte werden in Auswertungen identifizierbar sein.
Neben der Verwendung eines gemeinsamen Fragebogens für die deutschsprachige Zielgruppe (zum Beispiel Österreich) sowie eines einheitlichen Datenerhebungszeitraumes wird die Erfassung, Bereinigung, Bereitstellung und Analyse der Daten auf standardisierte Weise durchgeführt.
Die europaweiten Ergebnisse der Datenerhebungswelle werden im ESPAD-Bericht ca. 2025 publiziert (http://espad.org/report/home/).
Das Projekt wird vom schwedischen Ministerium für Gesundheit und Soziales, der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD bzw. engl. EMCDDA) und der Pompidou-Gruppe beim Europarat unterstützt. Die Datenerhebungen in den einzelnen Ländern werden aus nationalen Quellen finanziert. In Liechtenstein erfolgt die Finanzierung durch die Kommission für Suchtfragen bzw. das Amt für Soziale Dienste.
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Hinweise zum Datenschutz der ESPAD-Studie in Liechtenstein
Das Amt für Soziale Dienste, verarbeitet im Rahmen der ESPAD-Studie ausschliesslich anonyme Daten, die im Rahmen dieser Studie aus freiwilligen Antworten bekanntgegeben werden. Diese Daten werden ausschliesslich für Zwecke der Sozialforschung, d.h. für wissenschaftliche Analysen, Auswertungen und Schlussfolgerungen, verwendet.
Die erhobenen Daten werden für die Erstellung eines europaweiten Forschungsberichts an die internationale Projektkoordination des ESPAD-Projekts am „Consiglio Nazionale delle Ricerche“ in Italien übermittelt. Darüber hinaus erfolgt keine Weitergabe der Daten an Dritte und es werden keinerlei Daten für die Verfolgung von kommerziellen Interessen im Ganzen oder in Teilen weitergegeben oder veräussert.
Die erhobenen Daten werden für die Dauer der Studie gespeichert und darüber hinaus, soweit sie für die Validität der Studienergebnisse, zum Nachweis der Einhaltung guter wissenschaftlicher Praxis und als Grundlage für weitere wissenschaftliche Forschung benötigt werden. Die Lagerung der Daten erfolgt DSGVO-konform auf Servern der Liechtensteinischen Landesverwaltung bzw. der Firma LimeSurvey GmbH in Hamburg, Deutschland.
Europäische Schülerstudie zu Alkohol und anderen Drogen
Erstmals wurden im Rahmen der «Liechtensteinischen Jugendstudie 1999» Fragen zum Konsum von Alkohol, Tabak und Drogen gestellt.
Die erste Studie, welche sich ausschliesslich mit dem Thema Suchtmittelkonsum befasste, war die «Studie zum Suchtmittelkonsum junger Menschen in Liechtenstein» von 2008. Bereits bei dieser Studie wurden die Items in enger Anlehnung an den Fragebogen formuliert, der bei der Europäischen Schüler- und Schülerinnenstudie zu Alkohol und anderen Drogen (ESPAD) in vielen Ländern zur Anwendung gelangt war. Diese zweite Befragung bildete die Basis für die von 2006 - 2009 durchgeführte Suchtpräventionskampagne "DU sescht wia!".
Im Jahre 2011 erfolgte die dritte Befragung, erstmals im Rahmen von ESPAD, welche sich auf die 15-Jährigen fokussierte. Die Ergebnisse wurden im Folgejahr in der Studie 2012 veröffentlicht.
Es konnte die Situation des Jahres 2005 mit der im Jahr 2011 verglichen werden. Da die Kampagne «DU sescht wia!» im Zeitraum zwischen den beiden Untersuchungszeitpunkten stattgefunden hat, schlugen die Effekte dieser Kampagne auch in der Studie nieder.
Die vierte Befragung fand dann im Jahre 2015 statt. Es wurden Fragen zum digitalen Medienkonsum ergänzt.
Im Jahr 2024 findet in vielen europäischen Ländern die nächste ESPAD Umfrage statt.
Wissenschaftliche Studien zum Download
- Liecht. Schülerstudie zu legalen und illegalen Drogen, Medikamenten sowie Neuen Medien (ESPAD, ASD, 2016).
- Liecht. Schülerstudie zu Alkohol und anderen Drogen (ESPAD, ASD, 2012).
- Studie zum Suchtmittelkonsum junger Menschen in Liechtenstein (ASD, 2008).
Liechtensteinische Gesundheitsbefragung
Auch im Rahmen der Liechtensteinischen Gesundheitsbefragung werden Fragen zu Suchmittelkonsum und potentiell süchtigmachenden Verhaltensweisen (wie zum Beispiel Glücksspiel) gestellt. Die Befragung findet alle fünf Jahre statt und wird vom Amt für Statistik umgesetzt.