Cannabis - Informieren statt ausprobieren

Cannabis mag auf den ersten Blick harmlos wirken, doch gerade für Jugendliche ist das Risiko hoch. Probierkonsum kann unangenehme Folgen haben, regelmäßiger Konsum kann Gehirn, Psyche und soziale Entwicklung beeinträchtigen. Wer sich informiert kann gute Entscheidungen treffen. Hier eine kleine Übersicht:
Wie wirkt Cannabis?
Cannabis enthält den Wirkstoff THC (Tetrahydrocannabinol), der direkt auf das Gehirn wirkt:
- Veränderung der Wahrnehmung: Farben, Geräusche oder Zeit können intensiver oder verzerrt wahrgenommen werden.
- Stimmungsschwankungen: Viele fühlen sich entspannt oder euphorisch, andere erleben Angst oder Panik.
- Konzentration & Gedächtnis: Kurzzeitgedächtnis, Lernfähigkeit und Aufmerksamkeit werden beeinträchtigt.
- Körperliche Effekte: die Herzfrequenz steigt, Gleichgewichtsstörungen, Schwindel und trockener Mund treten häufig auf.
Nebenwirkungen – auch kurzfristig gefährlich
Auch einmaliger Konsum kann unangenehme oder gefährliche Effekte haben:
- Übelkeit, Schwindel oder Kreislaufprobleme
- Angst, Paranoia oder Panikattacken
- Koordinations- und Reaktionsstörungen (Gefahr im Strassenverkehr oder beim Sport)
- Stimmungsschwankungen oder plötzliche Gereiztheit
Gefahren bei regelmässigem Konsum
Regelmässiger Cannabis-Konsum birgt zusätzliche Risiken:
- Psychische Abhängigkeit: Das Verlangen nach Cannabis kann stark werden, das Aufhören schwerfallen.
- Entwicklung des Gehirns: Jugendliche Gehirne entwickeln sich noch bis etwa 25. Regelmässiger Konsum kann die Gedächtnisleistung, Lernfähigkeit und Impulskontrolle beeinträchtigen.
- Psychische Erkrankungen: Risiko für Depressionen, Angststörungen oder Psychosen steigt bei regelmäßigem Konsum, besonders bei familiärer oder genetischer Veranlagung.
- Soziale Folgen: Schwierigkeiten in Schule, Ausbildung oder Beziehungen können auftreten.
- Körperliche Folgen: Wird Cannabis geraucht, werden wie z.B. bei einer Zigarette auch giftige Verbrennungsabgase eingeatmet.

Probierkonsum – nicht harmlos
Auch einmaliges Ausprobieren ist nicht ohne Risiko:
- Jeder Cannabis-Rausch kann unangenehme Effekte auslösen – Angst, Panik oder körperliche Beschwerden.
- Alkohol oder Mischkonsum verstärken die Risiken erheblich.
- Probierkonsum kann ein Einstieg in regelmäßigen Konsum sein.
- Auch besteht die Gafahr gestreckte, verunreinigte oder chemisch veränderte Cannabis-Produkte auf dem Schwarzmarkt zu erhalten.
Suchtgefahr
Cannabis kann abhängig machen, dies zeigt sich durch ...
- einen starkern Wunsch, die Droge wieder zu nehmen,
- eine Toleranzentwicklung (man braucht immer mehr, um den gleichen Effekt zu spüren),
- und Entzugserscheinungen wie Schlafstörungen, Reizbarkeit oder innere Unruhe können auftreten.
- Je früher jemand beginnt, desto höher ist das Risiko, langfristig abhängig zu werden.

Tipps für Jugendliche
- Nein sagen ist stark: Freundschaften und Mut haben sind wichtiger als „dabei sein wollen“.
- Informieren statt ausprobieren: Wer die Risiken kennt, kann bewusste Entscheidungen treffen.
- Alternative Wege: Sport, Musik, Hobbys oder Treffen mit Freundinnen und Freunden ohne Drogen bieten Spass ohne Risiko.
- Hilfe holen: Sprich mit Eltern, Lehrpersonen, Schulsozialarbeit, OJA oder Beratungsstellen, wenn du Fragen hast oder Druck verspürst. Es gibt auch kostenlose online Beratung und Ausstiegshilfen.
Wie ist die gesetzliche Lage in Liechtenstein?
In Liechtenstein ist die abweichende Rechtslage zur Schweiz zu berücksichtigen. Art. 20 des Beteubungsmittelgesetz verbietet unbefugten Besitz von Betäubungsmitteln wie zum Beispiel Cannabis mit THC, Art. 21 verbietet grundsätzlich auch den unbefugten Konsum dieser. Das gilt auch für kleinste Mengen der Substanz.

Weiterführende Links
Über das Thema Cannabis gibt es viel zu lesen. Diese Ausführungen hier sind keinesfalls abschliessend. Hier ein paar gute Links mit qualitativ guten Infos über das Thema:


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