Weltnichtrauchertag
Im Jahr 2021 ist der Rauchstopp das grosse Thema. Immerhin wünschen sich 2/3 aller Raucherinnen und Raucher weniger zu rauchen. Tipps für einen Start in ein (wieder) rauchfreies Leben gibt's hier.
2/3 aller Raucherinnen und Raucher wollen weniger rauchen
In der aktuellen Liechtensteinischen Gesundheitsbefragung geben etwa 27 Prozent der Befragten an zu rauchen. 18 Prozent geben an dies auch täglich zu tun. Für viele Menschen ist der tägliche Griff zum Glimmstängel so leider zur Sucht geworden. Die meisten sind sich der negativen Auswirkungen des Rauchens bewusst. Gemäss Umfragen wollen knapp zwei Drittel der rauchenden Erwachsenen davon loskommen.
Ein Rauchstopp hat viele Vorteile
Jeder Mensch hat jedoch individuell wichtige Gründe, das eigene Rauchverhalten zu überdenken. Ein rauchfreies Leben führt zu einer besseren körperlichen Leistungsfähigkeit und gesteigertem Wohlbefinden, besserem Atem, schöneren Zähnen, gesünderem Zahnfleisch, besserem Geruchs- und Geschmacksinn und reinerer Haut. Auch der Gestank an Kleidern, Haaren, in der Wohnung oder im Auto ist kein Thema mehr. Zudem bringt ein rauchfreier Lebensstil eine grosse Geldersparnis, weniger Umweltverschmutzung und auch ein tolles Freiheitsgefühl mit sich.
Die 3 A-Technik macht den Rauchstopp leichter
Tabakkonsum macht geistig und körperlich abhängig. Darum ist es wichtig sich eine gute Strategie zurechtzulegen um bei Verlangensattacken stark zu bleiben und nicht zu rauchen.
Die 3 A-Technik kann hier helfen: „Merken Sie sich einfach: Ablenken, Abwarten, Abhauen!“ erklärt Psychologe Martin Birnbaumer von der Suchtprävention Liechtenstein:
- Ablenken bedeutet sich gezielt auf etwas anderes zu konzentrieren. „Tun Sie etwas, das Sie ablenkt – Handarbeiten, Abwaschen, Krimi lesen, Sudoku lösen, musizieren, ein paar Hantelübungen machen … oder lenken Sie sich innerlich ab. Denken Sie an einen schönen Moment oder an etwas, worauf Sie sich freuen“.
- Abwarten hilft ebenfalls, denn meist dauern Verlangensattacken nicht länger als fünf bis zehn Minuten. In dieser kurzen Zeit gilt es stark zu sein.
- Auch das dritte A ist wichtig: „Abhauen: Verlassen Sie für einen Moment die Situation, in der Sie sich gerade befinden. Kommen Sie in Bewegung, vertreten Sie sich kurz die Beine, waschen Sie sich die Hände, öffnen Sie das Fenster und atmen Sie tief durch.“
Generell ist Bewegung wichtig. Körperliche Aktivität entspannt, hebt die Stimmung, lenkt ab und beugt einer Gewichtszunahme vor. Ideal sind jene Sportarten, die sich unkompliziert in den Alltag integrieren lassen: Radfahren, Walken, Joggen oder Schwimmen.
Hat man das Gefühl, dass einem etwas zwischen den Lippen fehlt oder möchte man den Mund beschäftigen ist es wichtig kalorienarm zu Knabbern. Gurkensticks, Rüebli oder Stangensellerie geschält und in Stiftchen geschnitten können griffbereit parat stehen. Ein Glas kohlesäurehaltiges Mineralwasser, hat schon vielen geholfen, nicht zur Zigarette zu greifen. Die Kohlensäure reizt die Mundschleimhaut leicht und hilft, dem Rauchverlangen ein Schnippchen zu schlagen.

Rauchfreiheit gehört belohnt
Ganz wichtig: die Belohnung. Anfangs bedeutet ein Rauchstopp für viele Raucherinnen und Raucher vor allem Verzicht, da der persönliche Nutzen der Zigarette wegfällt. Daher ist es umso wichtiger, sich neue Belohnungen zu überlegen. Martin Birnbaumer empfiehlt: „Legen Sie sich kleine Ziele fest. Zum Beispiel den ersten rauchfreien Tag gut zu verbringen, eine schwierige Situation ohne Zigarette zu meistern usw. Sobald Sie ein Ziel erreicht haben, belohnen Sie sich. Das muss nicht teuer sein: ein Spaziergang mit der besten Freundin, eine Pediküre mit dem gesparten Geld, ein Kinobesuch mit den Kollegen, ein Ausflug mit dem Enkel … das was Ihnen Freude bereitet!“
Hilfe beim Rauchstopp
Das Landesspital Liechtenstein, das Kantonsspital in Chur und das Krankenhaus Maria Ebene in Frastanz bieten Hilfe beim Rauchstopp an.
Hier werden meist kostenlose Erstberatungen angeboten und individuell zugeschnittene Möglichkeiten besprochen, um wieder ein rauchfreies Leben zu geniessen. Auch Hausärztinnen und Hausärzte sind mögliche Ansprechpartner.

2020 lautete das von der Deutschen Krebshilfe und dem Aktionsbündnis Nichtrauchen e. V. ausgegebene Motto:
"Kill yourself starter kit. Lass dich nicht manipulieren."
Hintergrund: Die Tabakindustrie wendet sich mit ihren Marketingstrategien insbesondere an Jugendliche, um diese für Tabakprodukte und neuerdings auch E-Zigaretten zu gewinnen. Mit Werbekampagnen und Produktdesigns, die vor allem junge Menschen ansprechen, soll eine neue Generation von abhängigen Konsumenten gesichert werden.
Zigarettenwerbung verspricht Coolness und Unabhängigkeit. Werbung für E-Zigaretten und Tabakerhitzer unterstellt, dass Dampfen stylisch und unbedenklich sei. Wahr ist aber, dass Shisha- und Zigarettentabak süchtig machen und tödlich sein können. Auch Dampfen mit Nikotin macht abhängig und selbst nikotinfreies Dampfen kann der Gesundheit schaden.